„Keine ruhige Minute...
...ist seitdem mehr für mich drin...“ sang einst Reinhard Mey, nach der Geburt seines ersten Kindes. Schwangerschaft und Geburt sind schnell vergessen, wenn unser Baby erst zu Hause ist und unsere ganze Aufmerksamkeit verlangt: Stillen, Wickeln, Schreien und dann endlich Schlafen; das Baby bestimmt ab jetzt unseren Tages- und Nachtrhythmus.
Mutter (natürlich auch Vater) und Kind müssen sich nun erst einmal aneinander gewöhnen.
Sicher haben Sie sich schon vorbereitet, viel zum Thema gelesen und von Anderen gehört;
Trotzdem, grau ist alle Theorie, finden Sie Ihren eigenen Weg mit Ihrem Kind!
Was tun, wenn es mit dem Stillen nicht klappt?
Muttermilch ist und bleibt natürlich die beste Ernährung für Ihren Säugling. Außerdem ist es sehr praktisch, immer und überall das richtige Nahrungsangebot, perfekt temperiert, bei sich zu haben. In der Muttermilch finden sich zusätzlich zu den Nährstoffen auch noch krankheitsabwehrende Stoffe (Antikörper) und Substanzen, die das Allergie-Risiko senken.
Haben Sie Geduld - das Stillen müssen Sie und Ihr Kind ja erst lernen! Finden Sie Ihren EIGENEN Rhythmus - lassen Sie sich nicht vom Krankenhauspersonal oder von gut gemeinten Ratschlägen aus dem Familien- und Freundeskreis unter Druck setzen!
Wenn es mit dem Stillen gar nicht klappen will, müssen Sie natürlich (zu)füttern. Die moderne volladaptierte Säuglingsnahrung ist der Muttermilch sehr ähnlich. Ihr Kind wird
sich auch damit sehr gut entwickeln.
Wie viel Schlaf braucht mein Baby?
Ein Säugling benötigt viel Schlaf, im Schnitt etwa 16 Stunden pro Tag. Nach vier bis sechs Stunden Schlaf hat Ihr Baby aber wieder Hunger und wacht deshalb auf. Ein Säugling, der nachts acht Stunden durchschläft, ist die seltene Ausnahme. Erst, wenn Sie (Zu-)Füttern, wird die Nachtschlafphase länger. Aber verzweifeln Sie nicht, wenn ihr Kleinkind mit zwei Jahren immer noch nicht durchschläft. Die erste ruhige Nacht kommt ganz bestimmt auch bald für Sie!!
Wie merke ich, dass mein Baby krank ist?
Wenn ein Baby nicht trinken will, wenn es zuviel oder zuwenig schläft, wenn es dauernd schreit oder auffällig ruhig und still ist, wenn ein Baby Fieber, Husten oder Schnupfen hat oder sonstige Veränderungen, die möglicherweise durch eine Erkrankung hervor gerufen sein können, gehen Sie lieber einmal mehr zum Kinderarzt/ärztin, als einmal zu wenig. Lassen Sie alle vorgeschriebenen Untersuchungen vom Kinderarzt/ärztin vornehmen. Wenn Sie schon Erfahrung mit den häufig auftretenden Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern haben, können Sie sich aber durchaus selbst helfen. Eine gut sortierte Haus-Apotheke ist dann sehr hilfreich. Fragen Sie uns!
Ab welcher Temperatur hat mein Baby Fieber?
Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eingedrungene Krankheitserreger.
Durch die erhöhte Körpertemperatur werden die Abwehrzellen und -stoffe im Körper aktiviert. Babys und Kleinkinder bekommen sehr schnell (hohes) Fieber. Ab 37,5 o C Körper- Temperatur spricht man von Fieber, ab 39 o C sollten Sie Ihr Kind behandeln; Durch hohes Fieber kommt es zu starken Flüssigkeitsverlusten, die beim Säugling und Kleinkind schnell lebensbedrohlich werden können. Deshalb bei Fieber immer wieder etwas zu trinken anbieten. Sollte ihr Kind bei Fieber nicht trinken wollen, gehen Sie bitte umgehend zu Ihrem/r Kinderarzt/ärztin oder suchen Sie eine Kinderklinik auf!
Was hilft meinem Baby bei „Drei-Monats-Koliken?“
Bei einem Säugling werden oft noch nicht ausreichend Verdauungsenzyme gebildet. Das Eiweiß aus der (Mutter-)Milch käst, wird also klumpig und fest. Außerdem entsteht zuviel Gas beim unvollständigen Verdauen. Gleichzeitig schlucken Babys beim Trinken viel Luft. Die Folgen sind die sog. „Drei-Monats-Koliken“; Das sind Bauchkrämpfe mit der Neigung zu Blähungen, die in der Regel ab dem vierten Lebensmonat wieder aufhören.
Bewährt haben sich dann Tees mit Kümmel, Anis und Fenchel sowie entschäumende gasbindende Tropfen, wie Sab Simplex und Lefax Suspension.
Soll ich mein Kind impfen lassen?
JA!! – Viele, schwerwiegende Infektionskrankheiten sind wieder auf dem Vormarsch. Die Pro-und-Kontra-Diskussion vor über zehn Jahren und die daraus folgende Impfmüdigkeit sowie die Zuwanderung aus den ehemaligen Ostblockländern, hat zu (völlig unnötigen) schweren Krankheitsfällen von Mumps, Masern, Röteln etc. bei Kindern geführt; bis hin zu schwersten Behinderungen und sogar zu Todesfällen. Im Gegensatz dazu ist nicht ein einziger schwerer Zwischenfall als Folge von Impfungen dokumentiert. Vertrauen Sie Ihrem/r Kinderarzt/ärztin!
Ihr Apotheker Joachim Schulz
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