Winterzeit – Erkältungszeit
"Erkältungen sind laut einer Studie nicht nur auf Viren, sondern tatsächlich auch auf Kälte zurückzuführen. Gerade bei nasskaltem Wetter kühle der Körper besonders stark aus, berichtet die in Eschborn (Hessen) erscheinende "Neue Apotheken Illustrierte" unter Berufung auf eine Untersuchung der Universität Cardiff in Großbritannien. Die Schleimhäute werden dann schlechter durchblutet und sind anfälliger für Viren."
Quelle:dpa
Was versteht man unter einer Erkältung?
Bei einer Erkältung handelt es sich um eine (Virus)-Infektion der oberen Atemwege, also Nase, Mund- und Rachenraum, sowie des oberen Bronchialtraktes. Jeder Erwachsene erleidet durchschnittlich 2 – 3 mal, jedes Kind bis zu 6 mal im Jahr eine Erkältung, die gehäuft im Winter/Frühjahr auftreten. Nach Ansteckung vergehen 2 – 5 Tage bis zum Ausbruch der Erkrankung. Diese Zeit nennt man Inkubationszeit. Eine Erkältung dauert dann meist eine Woche, bis die Beschwerden abgeklungen sind. Die Symptome einer Erkältung kennt jeder: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Oft kommen noch Fieber und Gliederschmerzen hinzu; dann spricht der Arzt vom grippalen Infekt. Gerade im Winter, wenn die Außentemperaturen sinken und gleichzeitig die Heizungen zu trockene Raumluft erzeugen, werden die Schleimhäute stark beansprucht; sie trocknen aus und können damit ihre Barriere-Funktion zum Schutz vor eindringenden Krankheitserregern (Viren) nur noch ungenügend erfüllen. Das Immunsytem ist gleichzeitig noch oft durch Stress, falsche Ernährung, Rauchen oder Vorerkrankungen geschwächt; die eingedrungenen Viren können sich so rasch vermehren.
Wo liegt der Unterschied zwischen Grippe und grippalem Infekt?
Meistens handelt es sich bei einer Erkältung mit Fieber nicht um eine (echte) Grippe, sondern um einen grippalen Infekt, verursacht durch etwa 12-14 verschiedene, relativ harmlose (Rhino-)Viren. Hat man einmal eine Infektion mit einem dieser Erreger überstanden, ist man etwa 2 Jahre gegen diesen Virus immun. Da die für einen grippalen Infekt verantwortlichen Viren mutieren können, also ihr Erbgut und damit ihre Oberflächenstruktur verändern können, kann es aber trotzdem zu mehreren Erkältungen pro Jahr kommen. Bei einer (echten) Grippe handelt es sich um eine Infektion mit Influenza-Viren, die in die Typen A, B und C unterteilt werden. Der gefährliche Typ A verändert ständig seine Oberflächeneigenschaften und, sprunghaft alle 10 – 15 Jahre seine Oberflächenstruktur – es kommt zur Bildung von neuen Subtypen und damit zu einer schweren Pandemie (flächen- und grenzüberschreitende zahlreiche Krankheitsfälle). Deshalb muss der Impfschutz gegen Influenza jedes Jahr auf die neuen, im letzten Jahr aufgetretenen Veränderungen und Subtypen angepasst und neu geimpft werden.
Wie und wo stecke ich mich an?
Die Ansteckung erfolgt zumeist von Mensch zu Mensch. Die Viren sind in der Luft zwar nicht lange überlebensfähig, aber schon ein Anniesen in der überfüllten Straßenbahn, ein Händeschütteln, das Berühren einer kontaminierten Türklinke kann zu einer Infektion führen.
Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?
Mit Erkältungserregern kann man eigentlich immer und überall in Kontakt kommen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch passiert über Tröpfchen-Infektion, also: Anniesen, Hautkontakt, Kontakt mit kontaminierten Material (benutztes Taschentuch, Türklinke). Einen echten Schutz vor Ansteckung gibt es somit kaum.
Was sind die Symptome?
Eine Erkältung beginnt meist mit Halsschmerzen und Heiserkeit, dann kommen Schnupfen und Husten hinzu. Häufige unangenehme Begleiterscheinungen sind Fieber und Gliederschmerzen.
Welche Medikamente helfen mir?
Es gibt kein Mittel, das ursächlich gegen eine Erkältung wirkt. Sehr wohl lassen sich aber die Symptome mit Medikamenten lindern. Fragen Sie uns danach!
Gegen die (echte) Grippe gibt es jeden Herbst eine Impfung und für Notfälle antivirale Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt verschreiben kann.
Was kann ich vorbeugend tun?
Ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, Sport und Abhärtung durch Sauna vermindern die Erkrankungsgefahr. Die Gabe von Vitamin C, Zink und Immunmodulatoren, wie z. B. Echinacin, stimulieren die körpereigenen Abwehrkräfte. Eine verstärkte Hygiene: häufigeres Händewaschen und -desinfizieren, Einmal-Benutzung von (Papier)-Taschentüchern vermindern das Infektionsrisiko.
Ihr Apotheker Joachim Schulz